Träume
Ein Vogel
dessen Herz
in einem Käfig geboren ist
sucht nur nachts
für ein paar Stunden seine Träume ab
als könnte ihm die Sonne alle Hoffnungen verbrennen
die Schwingen gestreift vom Schein der Welt
endlich frei
zaghaft wie eine Glasseele
die Gestirne legen einen geblendeten Schleier
über seine Augen
vielleicht morgen
für immer
wie Ikarus in das Feuer der Illusionen
alles Licht brach sich über die Mole
über ihnen die violetten Himmel
sah es nicht gestern schon
nach Liebe im Salzgetränkten aus
ferner weiter Gesang
wildes Leben
was könnte nur eine Welle
aus seinen Wunden spülen?
Es senkt sich
wie jeden Morgen
die Schwärze der Stunden
in die Boote der Käfige zurück
dort füttert sich das Herz
mit der Seele
Lotta Blau
Bild:free