Art und Geschreibsel

von Lotta Blau & Freunden

Margarete Schmal dürfen wir ganz herzlich begrüßen und mit ihrem Text vorstellen.

Liebe, was ist es?

Es ist vielleicht die Erinnerung daran, wie du sagtest ich reise gern auf  Schiffen
und wie du aussahst dabei
es ist vielleicht wie du mir nachgeschaut hast, gib acht
falle nicht über die Treppe
Es ist vielleicht die Erinnerung daran wie du sagtest
man kann nichts machen, es kommt alles  zurück
es ist vielleicht  die Erinnerung daran
wie betrübt dein Gesicht dabei aussaht                      

Wie du aussahst dann auf dem Schiff,

am Strand,
ich schwamm herein auf dich zu
und wie du mich angesehen hast
Du sahst ernst aus
und es leuchtete im Licht dein Gesicht ich
  sah dich lange  an,als wäre es zum ersten mal
oder wie zum letzten mal

das Licht auf deinem Gesicht war so schön, leuchtete
ist das Liebe?

M.Sch.


Mittsommer nachmittag
Stille
von Palmen, Drachenbäumen, Tieren.....allmählich sind die vertrauten Töne wieder zu hören, es war windstill oder anders still
Hinaus...hinaus schwimmen
ohne Widerkehr
bleiben
Blumen welken zwischen deinen Brauen
Ich träume die Blumen des bösen
unter wunschlosen Lidern
eine Entleibung
wenn ich entsage
2 gotische Bögen
deine knöchernen Brauenränder

Schön bist du gewesen
bis zuletzt

  ohne Meer ist das Leben schwer,
  sein Geruch
und die Geräusche
aber mit ihm wäre es noch schwerer


Inzwischen- zwischen    was? Zwischen nichts und nichts ist es dunkel geworden, Schatten, sie wachsen
Am Fensteram die hohen Schatten des Bambusgewächses
am Brett daneben ein Foto von dir in Venedig
davor die Umrisse der Keramikschale,
du wolltest mir unbedingt noch etwas zum
Geburtstag schenken auf unserer vorletzten Reise
und auf der anderen seite ein Engel aus Glas, ja und die Friedhofskerze, nachts zünde ich sie an, tagsüber
kann die Sonne durchscheinen.
Im anderen Zimmer an der großen Wand sehe ich statt der  großen Blume zwei helle Flecken. Unsere Katzen dösen. Jetzt haben sie nur mehr mich.
Mir ist kalt.
Das Leben war nicht leicht.
Es war immer ein Quirxt, wie der inzwischen verstorbene Blumenhändler sagte.
Von den überlebenden sind nun auch schon die meisten fortgegangen. Angeblich bleiben sie etwas Unsagbares, weil Energie nicht stirbt.
Sie bleiben und ihre Henker dann ja auch....
Niemand weiß es.
Es gibt sicher ganz viele Dinge zwischen Kosmos und Erde, wir werden es nie wissen.
Vielleicht dann?
Und was ist mit den Tieren? Nichts als Rätsel.

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Margarete Schmal lebt in Wien. Gedichte (Lesung im Künstlerhaus) Beiträge in feministischen Zeitschriften Autorinnenportrait (Janet Frame) Buchbesprechungen für den Innsbrucker Studienverlag 3mal jährliche Veröffentlichung von Gedichten in Anthologien (Nationalbibliothek des deutschen Gedichtes) Veröffentlichung in Literturzeitschriften @cetera Mitglied und Autorin der Leselupe (Internetprojekt Mitglied der IG Autoren Wien seit 20 Jahren Förderung des Bundesministeriums für Kunst mittels eines Stipendiums für ihren Roman.