Art und Geschreibsel

von Lotta Blau & Freunden

Die lange Reise

was mit uns geschieht,
verstehen wir nicht,
wie Schleier liegen Nebel auf uns´rem Weg.

Wir ziehen uns´re Straße,
einfach , weil wir geboren sind,

manche suchen den Sinn,
mache gehen stetig
viele lassen sich treiben,
viele wissen gar nicht,
daß sie reisen,

sie essen
trinken
schlafen
und ahnen das  Mysterium des Seins nicht

manche glauben zu wissen
und reden viel drüber

andre aber
ahnen
und sie schweigen.

Thomas Macek 

Bild:Lotta


Ein langer Weg ist es...
dunkel oft
einsam
und manchmal so kalt

so, daß ich oft denke,
ich mag ihn nicht mehr gehen.
und ausruhen möchte
oder gar liegen bleiben,
wozu die Mühe

aber

es ist dennoch der Weg, den ich gehen muß
Der Weg , der mich zu mir selber führt,
zu dem, als der ich gemeint bin ,
der Weg, zu dem, der sein muß-

Und in aller Müdigkeit
in aller Erschöpfung
singt mir die Amsel ihr liebliches Lied
und erzählt  mir vom Zauber der Schönheit.-

Thomas Macek

Bild:free

Die Menschen sind´s,
die Frieden stiften
in ihren kleinen Kreis,

die Blüten sä´n
der Freundlichkeit
und achtsam leben in der Welt,
als sie selbst
und aufrecht durch ihr Leben geh´n.-

Sie sind´s
die wir sehen
und ihrem  Beispiel folgen  sollten -

Thomas Macek

Bild:Lotta


Mit meinen eig´nen Augen
will ich die Dinge seh´n.
und hören
mit den eigenen Ohren.

Selbst entscheide ich,
was mir gefällt, was nicht
hier bin ich mir selbst genug,
und ich gehe meinen eig´nen Weg
und sag, was mir zu sagen frommt.

Ich will nicht schuldig sein,
an dem, was kommt
was getragen wird von so vielen
an all dem Haß
der Mißgunst
nicht Teil der Wut,
die nicht die Schuld´gen trifft,.

so geh ich mit den Menschen
zwar mitten unter ihnen,
doch nicht von ihrer Art
des Sehens,
Denkens
Redens
Tuns.  

rein bleiben möchte ich,
wie ein stiller See,
den die Bilder der Welt
nicht trüben können.

Bild und Text Thomas Macek

Ich bekenne mich zur Schönheit

Zur Schönheit der Form
des Wortes
des Klanges.
Zur Schönheit von Gesten und von Gedanken
zur Schönheit der Seele.

Welche Zeit hat soviel Häßliches,
so wenig Schönes hervorgebracht,
wie die unsere in den letzten hundert Jahren?

In den Straßen,
in den Büchern
auf den Bühnen
in den Noten
in den Menschen.

Ich bekenne mich zur Schönheit,
wenn die Leut auch drüber lachen
und sagen,
Schönheit ist nicht modern,
weil das Leben häßlich sein kann.

Doch das Leben kann schön sein,
wenn wir Schönheit suchen
Schönheit denken
Schönheit reden
Schönheit schaffen
Schönheit sind

Ich fordere eine Lebensästhetik
in jedem Bereich,
die uns eine neue Welt
des endlich freien Atmens bringt!

Bild und Text Thomas Macek


In der Lobau
kennen mich die alten Bäume seit meiner Kindheit,
und die Teiche und Wasser ,
die voll Zauber sind,
als ich allein mit einem großen Hund,
durch den Auwald streifte.

Das war mein Dschungelbuch-Dschungel.
Mein Märchenreich
mein Abenteuerparadies.

Und die Frösche kennen mich
die Schwäne und die Reiher
und die alten Karpfen in den Teichen,
die schon voll Moos sind
schweigsam
und sehr weise,
und die geheimnisvollen Ringelnattern
die zauberhaft farbig
in der Sonne schimmern

Sie alle erzählen mir Geschichten
alt und zauberhaft,
und Geheimnisse

und geben mir Trost
und sie freuen sich,
daß ich langsam geh und achtsam,
auf die Schnecken achte
und auf die kleinen Käfer auf dem Weg,
damit ich sie nicht zertete,

und daß ich nicht durchrase auf dem Rad,
die Wunder der Au nicht achtend.

Ich ehre, was sie mir alle schenken
und geb ihnen dafür
meine Liebe zu dem, was mir Seelenheimat ist,
seit so vielen Jahren .

Bild und Text Thomas  Macek


Die letzten Minuten vor dem Schlafen,
die besonders zarten
dunklen
sanften..

Gedanken
Worte, die verhallen,
Erinnerungen
Lichter

Manches ist vielleicht Vision
vieles verweht
was Tag war
wird schützende Nacht
Manches wird zum Traum,

diese letzten Minuten
sind oft kostbarer,
als der graue Tageslärm,
und dankend genieß ich sie

Thomas Macek

Ganz allein im tiefen Wald
eine Klause
Stille
Vögel singen tags
nachts  die Eule

Rehe kommen,
Hirsche
und ein Fuchs.
Wolf Luchs und Bär
sind seine Freunde.

Feen und Elfen kommen zu Besuch
ganz selten nur Menschen,
Suchende sind´s,
denen er raten kann.

Was kümmert es den Einsiedler,
wenn sich die Völker bekämpfen,
wenn die Mächtigen sich aufblähen,
weit weg ist er von all dem

der Waldgnom erzählt ihm Geschichten
und mit den Bäumen plaudert er.

Manchmal ziehen dunkle Wolken über den Wald,
von Ferne hört er Lärmen
und die Schatten schwarzer Reiter
fegen über den Horizont.
Doch ruhig sitzt er im Abendlicht
und hört der Amsel zu.

Vor vielen Jahren ging er
verließ den Weltlärm
wurde alt wie die Bäume
und fast ebenso weise.

Wenn der Wald einmal brennen wird
und das Menscheneisen das Holz zerbricht,
werden ihn die Engel mit sich führen,
in einen stillen Forst,
der ewig grünen wird.

Thomas Macek

 

Stille ist hier
endlich
nur den Wind hör ich
der durch die hohen Bäume fährt.
Er ist kühl und frisch und  rein und duftend.

Und ein paar Vögel
Tannenmeise
Singdrossel und das Wintergoldhähnchen.

Ich rieche den Waldboden
und das Moos an den knorrigen Stämmen.

Ruhe endlich Ruhe
atmen mit dem Wind
und die Arme breiten

Hoch am Himmel fliegt ein Rabe.

Bild und Text Thomas Macek

 

Ich höre das Heulen der Wölfe tief in der Nacht
und meine Seele fliegt eulengleich zu ihnen,
weit durch die Dunkelheit hin.

Mutter Erde ruft
sie ruft ihre Kinder
daß wir aufstehen .

Mutter Erde  schickt ihre Boten
Wolf und Luchs
und den Bären und den Adler,
uns zu mahnen

und es wird Menschen geben,
die wie Wölfe werden
und wie die Raben in der Luft
sie werden sich bergen im Dunkel
um Mutter Erde zu schützen
und ihre Geheimnisse zu wahren.

Sie werden die Wüsten der Städte verlassen
um neu zu werden am Schoß der Erde.

Vielleicht werden sie
ein neues Geschlecht,
die Erde zu ehren
und die Schöpfung zu vollenden.

Thomas Macek

Bild:free


Wenn dein Herz in dir
dein Lieblingslied singt,
du neue Blumen um dich siehst
und Vogelsang dir jubelt
schön, wie nie zuvor,

dann weißt du,
daß dein Weg der richt´ge ist
und du dabei bist,
in dein  Glück zu geh´n

Thomas Macek


Regnet es,
so tanze ich den Regen,
so singe ich den Regen,
so netze ich die Erde wie der Regen,

strahlt die Sonne
so tanze ich die Sonne,
so singe ich die Sonne
tanz  ihre Hitze und ihre Glut.

Ich tanze und singe den Wind,
der durch die Baumwipfel  braust
und wegreißt, was fallen muß,

Die Nacht singe ich mit ihrer Dunkelheit,
ihren Eulen un Nachtgespenstern,
und den Tag mit seinem Strahlen
seinen Tauben und Amseln.

Ich tanze und singe das Leben
in seiner Pracht und in seinem Schmerz

und wenn die Zeit gekommen ist,
wenn Gott sie mir geben mag,
und die Angst vor ihm
von mir gewichen ist

singe ich und tanze ich den Tod
ich tanze seine Ruhe
tanze seinen Schlaf
und singe seinen Trost.

Thomas Macek

Bild:free

 

Ich fliege durch die Nacht
der Eule gleich,

Sterne um mich
und der Mond
und die dunkle Stille,
die mich deckt,
und das Geheimnis, um mich,
das ich selber bin

An ferne Gestade fliege ich
und finde meinen Weg,
den ich so lange suchte

die Grillen zirpen
die Finsternis duftet
und meine Augen
spiegeln das Licht des Universums wieder

Lautlos gleite ich
lautlos umspielt mich der Wind
,ich werde selbst zum Schatten
werde schützend barmherziges, Dunkel

ich fliege durch die Nacht
der Eule gleich.

Thomas Macek


Manche Blicke begegnen einander erst nachts,
wenn die Einsamen in fernen Ländern
sehnsuchtsvoll in den Himmel sehen

suchend,
nicht wissend, was
hoffend,
nicht wissend , worauf.

Oft sind diese Blicke leer und traurig,
und die Sterne spiegeln sich in ihren Tränen

oft sind sie müde und leer
und die Himmelslichter erreichen ihre Dunkelheit nicht.

Doch manche Blicke eint der Mond zu einem neuen Stern,
und ein süßes Amsellied
trägt sie empor
und die Einsamen fühlen
ein kaum gekanntes Glück;

und sie atmen zusammen
träum´risch in die Nacht.

Thomas Macek