Eines nachts flog der Rabe zum See und blickte in den Mond, der sich darin spiegelte. Seltsam war nur, dass der Rabe sich selbst nicht sah, sondern nur das Angesicht des Mondes.
Bist du ein Zaubermond?, sprach der Rabe zum Mond im Wasser.
Der blieb stumm. Nur ein paar seichte Wellen verzerrten kurz seine Schönheit auf der Wasseroberfläche.
Hör mal, sagte der Vogel, ich kam hierher um mich im Spiegel des Sees zu sehen und nicht dich. Also mach das du verschwindest.
Der Mond blieb stumm und spiegelte sich weiter im Wasser.
Jetzt reicht es mir...der Rabe wurde wütend. Ich flog viele Kilometer hierher zum See, meinem See; schon viele Jahre aller paar Wochen komme ich her, um mich zu betrachten. Ich war vor dir da, also bitte ich dich ein letztes Mal meinen Blick frei zumachen.
Der Mond begann in das Wasser zu lächeln.
Ach, auf einmal kannst du lächeln, wo du schon die ganze Zeit so tust, als wärst du ein stummer Farbklecks im See.
Jetzt musste der Mond laut lachen. Das Lachen schwang sich durch die ganze Nacht und von Stern zu Stern am Himmel.
Der Rabe wurde böse, denn er fühlte sich vom Mond ausgelacht. Das konnte er nicht leiden und untergrub sein Ego und seine Eitelkeit. Da machte der Rabe einen Satz und sprang ins Wasser, um den Mond zu vertreiben,was ihm nur so lange gelang, wie das Wasser durch die Wellen unruhig war.
Da war er wieder der Mond.
Frustriert stieg der Rabe aus dem Wasser und setzte sich an den Rand des Sees.
Da sprach der Mond zu ihm: Siehst du mein Freund, deine Eitelkeit hat dir gezeigt, wo sie dich hinführen kann. Dein Ego wolltest du im See sehen, stattdessen hast du in mein Leuchten geblickt. Du bist wütend und kalt, nur von dir selbst überzeugt und vertreibst jedes warme Gefühl in dir und um dich.
Ich wollte dir einmal das zeigen, was du nicht sehen wolltest. Nicht sehen willst. Du siehst nichts mehr, außer dich selbst. Hast kein inneres Lächeln mehr über das wirklich Schöne im Leben. Einzig willst du dein Antlitz in seiner Schönheit sehen, doch der Schein trügt und blendet deine Augen und dein Herz, das immer mehr gefriert, bis du nur noch ein eingefrorenes Bild von dir selbst und deiner Welt siehst. Du bist schon jetzt einsam und wirst es immer mehr. Darum schau ins Wasser zu mir, lass mich in dein dunkles, eitles Herz leuchten und spüre, was wahre Schönheit ist, die von innen kommt und die du nicht außen suchen musst. Öffne dein Herz für die Farben des Lebens.
Da rannen dem Raben Tränen aus seinen dunklen Augen. Das erste Mal seit vielen, vielen Jahren hatte jemand sein Herz berührt. Das erste Mal verspürte der Rabe so etwas wie einen Freund in seiner Seele. Einsam lebte er schon so viele Jahre ohne Liebe, die ihn damals verließ. Wertlos kam er sich vor, weggeworfen und verschloss sein Herz. So sah er nur noch sich selbst, doch im Grunde sehnte er sich nur nach Liebe und einem Freund. So war es denn der Mond, der ihm den Weg dorthin zurück zu sich selbst leuchtete.
Lotta Blau, 2017
Die Katze Napoleon der Zweite und die Hundebande
Oder: Warum manchmal alles anders scheint, als wie es ist. Was Angst beherrscht...welche Trugbilder können entstehen.
Einst lebte eine Katze, die berüchtigt unter den Hunden war, denn sie kannte keine Gnade und wenn sie wütend wurde, fuhr sie ihre Krallen aus und das nahm schon manch üble Verläufe. Letzte Woche erst, da tauchte sie auf, als Benny, der unerfahrene Straßenhund gerade einen Leckerbissen vom Fensterbrett eines alten Opas geklaut hatte. Eintopf...herrlich lecker riechend. Den hatte er noch dampfend raus gestellt - zum Abkühlen...diesen Leckerbissen wollte die Katze für sich haben und dies machte sie den Hund unmissverständlich klar. Sie stellte sich drohend, mit aufgestellten Nackenhaaren hin und fuhr ihre Krallen aus, die sie kurz zeigte und dabei hämisch lachte...Gib es schon her, sagte sie im barschen Ton zu Benny...Los, mach schon...sonst...und da blinkten ihre Krallen in der Sonne, wie scharfe Messer...Benny jedoch juckte das nicht, denn er kannte die Katze noch nicht...war ja erst kurz hier. Überall sonst war es ja schließlich andersherum - Katzen mussten sich vor Hunden vorsehen und nahmen zumeist Reißaus, wenn sie sich begegneten.
Diese Katze aber war anders und das lehrte die Hunde, die schon ewig hier lebten, sie zu fürchten - und niemals ist immer alles so, wie es scheint. Diese Katze, übrigens Namens Napoleon der Zweite, war furchtlos und es war ihr egal, ob sie da einer Dogge oder einem Dackel oder Pudel gegenüber stand. Es war ihr auch egal, ob das nun ein armer Straßenhund war oder aus vornehmen Hause sozusagen kam.
Wo auch immer sie auftauchte verbreitete sie Angst und Schrecken. Die meisten Hunde der Umgebung versuchten eine Begegnung mit ihr zu vermeiden und organisierten sich sogar. Einer stand immer Schmiere und bellte sofort zweimal kurz und einmal lang, wenn auch nur zu vermuten wäre, die Katze käme gleich um die Ecke.
Im Laufe der Zeit hatten die Hunde so sogar ein eigenes kleines Morsealphabet erfunden. Kurz-Kurz-Lang- hieß also die Katze ist irgendwo in Sicht. Kurz-Kurz bedeutete rennt um euer Leben...dreimal lang bedeutete dagegen die Katze ist weg...während einmal jaulen besagte es hatte einen leider erwischt.
Warum das alles so war, wie es war, das verstanden viele nicht...die Hunde hätten sich ja einfach nur einmal zusammenraufen müssen, um der Katze die Grenzen zu zeigen oder sie zu verjagen - doch sie taten es nicht- die Angst hinderte sie daran. Und so blieb die Katze eben ihr Tyrann und konnte mit ihnen machen, was sie wollte.
Benny, der ja nun gerade erst in die Stadt gekommen war, wusste noch nicht von all dem und lief geradezu in sein Verderben und da er derartige Katzen nicht kannte, erfuhr er auch direkt was es heißt solch einer zu begegnen und ihr nicht zu gehorchen. Sozusagen war er auch überrumpelt, denn welcher Hund rechnet schon mit damit eine sonst eher harmlose Katze würde ihm gleich übel mitspielen?
Und bevor er das überhaupt verstanden hatte, da saß die Katze mit einem Sprung auch schon auf seinem Kopf, zog die Krallen aus und kratze über seine Augen...Benny jaulte vor Schmerz, schüttelte die Katze herunter und lief drei Schritte rückwärts. Er sah auch nichts mehr.
Die Katze schnappte sich den Leckerbissen und lachte hämisch...Bist wohl noch neu hier, Du Streuner...sagte sie zu Benny. Hier bin ich die Nummer Eins und jeder hat hier nach meiner Pfeife zu tanzen. Und wenn nicht...dann war das schon mal ein kleiner Vorgeschmack, was dann passiert. Also nimm dich in acht und gehorche, so wie alle anderen auch...Damit machte Napoleon der Zweite einen Satz, sprang vollgefressen auf die nächste Mauer und verschwand. Oftmals, das sagten ihm nachher die anderen, verschwand er auch mit dem Essen...nahm seine Beute ins Maul und trug sie mit sich weg.
Die anderen Hunde hatte das Desaster mitverfolgt und schlichen zu Benny, der noch immer überrascht und mit Schmerzen vor sich hin jaulte.
Geh ihr das nächste Mal besser aus dem Weg, sagte der Mops. Mit dieser Katze ist nicht gut Kirschen essen...jeder hier hat Angst vor ihr. Komm doch mit uns...schließe dich uns an.
Benny, immer noch benommen, überlegte...Er war ja immer allein unterwegs - ein Streuner eben. Sollte er jetzt in eine Gruppe gehen und seine herrliche Ruhe damit aufgeben? Das hatte er schon einmal und das ging nicht lange gut damals. Er ist eben ein Eigenbrötler und war damit überhaupt nicht unglücklich und einsam schon mal überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil...er liebte es. Musste niemanden Rechenschaft abgeben, was er tat, warum, wohin er ging und weshalb und so weiter. Und plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Blitz:
Sagt mal...wie kann es sein, dass Hunde sich derart aufgeben und vor einer Katze Angst haben? Was ist denn mit euch los? Habt ihr denn nie versucht die zum Teufel zu jagen? Ihr habt euch doch schon zusammen getan...warum also vertreibt ihr sie nicht...dieses hinterhältige Biest nutzt euch nur aus? Stiehlt euch euer Essen und kommandiert euch herum...
Wir haben eben Angst, sagte Paul, die Dogge...du selbst hast doch gerade gemerkt, was sie tut...die ist erbarmungslos und kennt alle unsere Schwächen ganz genau. Einmal haben wir es schon versucht gegen sie aufzustehen, aber sie hat es irgendwie geschafft uns auseinander zu treiben und dann hetzte sie uns gegeneinander auf...erfand seltsame Dinge und einem jeden erzählte sie Lügen über den jeweils anderen. So gelang es ihr uns zunächst gegeneinander wütend zu machen und sie hatte freies Spiel...wir gingen uns monatelang aus dem Weg- wir Hunde...weil jeder auf jeden sauer war - bis Otto, der Collie, uns aufhielt und alle zusammen rief...so sprachen wir uns aus und fanden wieder zusammen. Aber diese Zeit war furchtbar für uns alle, denn Napoleon der Zweite hatte alles erreicht, was er wollte...und vor allem jeder von uns war ihm ausgeliefert.
Benny hörte geduldig zu...und klar verstand er das alles...Angst hemmt und je mehr Angst, umso leichter hatten es auch irgendwelche Lügen- ganz gleich ob große oder kleine Lügerei ...dann hatte sie ihre volle Wirkung und schüchterten noch mehr ein. Sehr klug war die Katze...
Hm...Benny schaute in all die Gesichter der Hunde...die sahen ihn fragend an.
Ich werde mit euch gehen, aber unter einer Bedingung...wir gemeinsam holen uns unsere Würde zurück und werden wieder zu uns selbst- nämlich Hunde und keine Untertanen dieser Katze. Also auf geht es.
Du bist wohl ein Träumer - du Streuner, sagte der Mops. Glaubst du vielleicht wir hätten nicht alles schon versucht? Glaubst du dass wir uns damit wohl fühlen - so ohne Würde, wie Du sagst? Jetzt kommst du daher und schwingst große Reden.
Benny zuckte nur mit den Schultern,...na, wir werden sehen, sagte er und dann verschwand er mit den Hunden durch ein Loch im Zaun. Dort war ein Bauernhof, der aber schon lange leer stand. Einst hatte der Bauer ihn aufgegeben...schaffte es nicht mehr, war alt und krank. Seine Kinder hatten anderes im Sinn und zogen in die Stadt.
Für die Hunde aber war es ein Paradies. Hier also wohnten manche von ihnen, andere kamen aus ihrem Zuhause bei den Menschen regelmäßig her. Insgesamt waren sie schon an die zwanzig Hunde.
Klar, alle waren sie unterschiedlich...sogar drei Hundedamen waren darunter, wobei Madame Dame - so nannten sie sie - schon sehr eigenartig war. Ging nie ohne ihr rosa Halsband aus dem Hause und auch nie, ohne sich vorher zu pudern...heimlich von ihrer Menschendame geliehen, das Puderdöschen - versteht sich. Sie wollte eben vornehm sein und schaute manches Mal ziemlich herab auf solche, wie Benny...Stromer eben - Straßenhunde.
Doch jetzt war für Benny ja noch alles neu und so bekam er alles gezeigt und dann redeten sie beinah die ganze Nacht, denn jeder hatte ja was zu erzählen, besonders Benny, der ja viel herumgekommen war.
Am nächsten Morgen machten sie sich auf...klapperten, wie immer ihre Routen ab...nur gemeinsam, wegen der Katze. Das war ein altgewohntes Bild für die Bewohner dieser Gassen, diese Hundegruppe und man ließ sie in Ruhe.
Wo lebt eigentlich die Katze, sagte Benny? Ist sie bei den Menschen untergebracht?
Das wissen wir nicht, sagte der Mops. Niemand weiß das und keiner hat sie jemals nach ihren Attacken irgendwo hingehen sehen. Immer nur springt sie dann auf eine Mauer oder verschwindet einfach so, wie sie blitzschnell auftauchte.
Hm, das ist seltsam, sagte Benny. Wir sollten herausfinden, woher sie kommt und wohin sie geht...das heißt einer muss ihr folgen.
Und wie sollen wir das tun? Und wer soll das machen?, sagte Ode, der Rottweiler. Wir alle haben ja Angst und dazu gehört sehr viel Mut...
Na dann mach ich das eben, gab Benny zurück.
Die anderen sahen sich nur mitleidig an...und dann ebenso mitleidig zu Benny.
Wenn du meinst, sagte Ode. Pass nur auf dich auf...sie wird dich zerfleischen, die Katze...die kennt kein Erbarmen.
Ich werd sehen...bleibt ihr nur wenigstens in meiner Nähe, sagte Benny und jetzt gehen wir einmal ungewohnte Wege und halten nach ihr Ausschau. Irgendwo muss sie ja sein. Jetzt gehen wir zu ihr und nicht mehr sie zu uns.
Die Hunde hatten wahnsinnige Angst. Sogar Ode schlotterten die Beine und Zähne. Und dabei war er doch so groß und ein Muskelpaket.
Da bog die ganze Gruppe Hunde gerade um eine Ecke, die sie noch nie wirklich gesehen hatten und standen auf einmal vor einem uralten, verlassenen Haus. Eigentlich waren es nur noch ein paar rote Backsteinziegel, die wohl übrig geblieben waren und vor sich hin gammelten. Auf ihnen wuchsen verschiedene Gräser und sogar auch kleine Bäume hatten es sich darauf gemütlich gemacht. Schauerlich wirkte das ganze, zumal eine Klappe davor aufstand - eine Falltüre.
Mit schlotternden Knien gingen sie näher heran und sahen das Stufen nach unten führten - unter der Falltüre.
Daraus sahen sie nur ein ganz schwaches Licht, das sich dort unten hin und her bog - durch den Luftzug.
Benny blieb stehen..wenn ihr wollt, so bleibt hier...ich schau nach, was dort unten ist oder wer.
Und wenn es nun die böse Katze ist, sagte Ode mit zittriger Stimme?
Mach ihm doch nicht extra Angst, gab Rando, der Boxer zurück. Lass ihn gehen.
Benny sah sich nochmal um und stieg dann die Stufen hinab - langsam, sehr langsam und doch energisch genug. Er wollte wissen, was es da unten gab.
Die anderen blieben in ihrer Ängstlichkeit mit Abstand oben. Keiner traute sich es Benny gleich zu tun. So warteten sie, was passieren würde.
Benny hingegen war nun unten angekommen, dort jedoch stand nur ein Pappkarton und darin lag ein alter Lumpen. Weiter hinten hatte jemand - zumindest sah es so aus - drei Löcher ausgebuddelt und sie wieder mit Erde gefüllt...Benny erschrak...denn es sah aus, als wären es Gräber. Frisch noch.
Versteinert blieb er stehen, unfähig sich zu rühren.
Als plötzlich ein Schatten hinter ihm auftauchte...ihm wurde übel, denn es war ein Schatten einer Katze und ja...sie war es...die Katze des Bösen.
Was willst du hier, du Hundilein?, sagte die Katze zu Benny...Hast du noch nicht genug abbekommen? Was nimmst du dir eigentlich heraus hier einzudringen?
Benny schluckte...
Dich haben wir gesucht und alle anderen sind auch hier. Wage es ja nicht mir was antun zu wollen, denn wir sind viele und du allein...glaubst du, du könntest mich mit deinem Jammertheater und Krallen einschüchtern? Das hast du vielleicht kurz geschafft, aber auch nur weil ich dich noch nicht kannte...
Überhaupt...wohnst du hier etwa? Ist das nicht für solch einen Tyrannen, wie dich, zu uneitel und wenig konform? Hast du etwa auch welche um die Ecke gebracht? Du miese kleine Katze?
Benny war in seinem Element...nur jetzt nicht einknicken, dachte er sich...stark bleiben, Größe zeigen...bloß jetzt keine Angst, die ihm sehr wohl bis zum Hals stand.
Da geschah etwas, was er niemals erwartet hätte...die Katze senkte ihren Kopf und begann zu schluchzen...ich weiß, sagte sie...ich hab euch allen Unrecht getan, hab euch kontrolliert, euch beraubt, hab euch verletzt und übel mitgespielt...doch siehe...dort hinten - dort liegt der Grund begraben. Ich habe sie alle verloren. Sehr krank waren sie eine lange Zeit und ich musste für sie sorgen, ihnen Futter beschaffen und mich kümmern. Geschafft haben sie es trotzdem nicht.
Nachdem ich dich gestern vermöbelt hatte und ich zurück kam, waren sie gestorben. Es waren meine zwei Kinder und meine Frau...einst warf man uns dort hinten in den Straßengraben einfach aus dem Auto. Katzenbabys und eine kranke Mutter wollte man nicht mehr...und auch mich haben sie so mit entsorgt - direkt und ohne Umschweife. So waren sie uns los - es war bitterkalt und letztes Jahr kurz vor Weihnachten. Das Kind der Familie wollte lieber einen Hund haben, also waren wir im Weg und ich begann aus dem ganzen Kummer heraus Hunde zu hassen. Und außerdem wusste ich mir auch nicht anders zu helfen, als euch eure Leckerbissen zu klauen, damit wir nicht verhungern müssen und meine Kinder was zu essen haben. Nun, und er weinte jetzt, ich hab ja trotzdem alles verloren. Geh jetzt ruhig zu den deinen, sagte Napoleon zu Benny...ich bin ja nun allein und für mich reicht auch ab und an eine Maus. Ich werde euch in Ruhe lassen. Alles kannte ich von euch Hunden...jedes Ding vor dem ihr Angst habt...das habe ich benutzt und euch eingeschüchtert...du solltest dafür sorgen, dass das nicht wieder passiert.
Bald ist ja wieder Weihnachten und viele Eltern kaufen wieder niedliche kleine Tiere für ihre Kinder. So manch eines wird wohl am Ende wieder ausgesetzt und dann müssen sie lernen zu überleben, egal, was es koste. Manche haben auch Glück und werden gut behandelt und dürfen bleiben, andere eben nicht. Ich für meinen Teil werde weiter ziehen, denn diesen Ort möcht ich verlassen. Es würde mich ja doch alles nur an all das Traurige erinnern. Leb wohl.
Da machte die Katze einen Satz nach oben, stieg die Stufen hoch und sprang zur Seite weg.
Sie wurde nie wieder gesehen. Als Benny wieder oben war, wollten die anderen Hunde ihn feiern, denn noch keinen Muckser hatte ihnen Benny erzählt. Lasst mal...sagte er...ich erzähle euch später mal, wer diese Katze war, und warum sie so war, wie sie war.
Am Abend saßen sie alle zusammen...und Benny begann zu erzählen...niemand sagte auch nur ein Wort...aber jeder hatte viel gelernt und nun auch verstanden. Sowohl sich, als auch die Katze und Benny.
Lotta Blau, 2018