Ein Herz voll Frieden
Eines Tages, im Advent, sprach die himmlische Mutter zu einem der Engel: " ich habe hier ein Herz voll Frieden. Nimm es und schenke es einem der Menschen. Und vielleicht kannst du mur etwas besonders Schönes von der Erde mitbringen. .
Und der Engel nahm das Herz und flog zu dem Präsidenten eines großen Staates. "Möchtest Du nicht ein Herz voll Frieden haben?" " Oh, scher dich weg!" , rief der Präsident" ich muss meinen Feind vernichten, der jenseits des Meeres wohnt. . Friede schadet dem Staat!"
Da flog er zu den Führenden der Banken und Konzerne. " Will jemand von Euch nicht ein Herz voll Frieden haben?" " Wozu? Wir brauchen Gewinnmaximierung, wir müssen die Konkurrenten vernichten, wir müssen zusehen, dass die Politiker das tun was wir wollen. Wir brauchen Sklaven und Absatzgebiete, keinen Frieden; Friede schadet dem Geschäft! "
Da flog der Engel zu den Führern der Gläubigen . "Von denen wird doch einer Frieden wollen, dachte er. " Was sollen wir mit Frieden?" , riefen sie aber" wir müssen doch zeigen, dass unser Gott der größte ist, müssen Regeln, Gebote und Verbote erfinden, und müssen die Ungläubigen vernichten. Geh weg, Friede schadet der Religion."
Die Hungernden in den verödeten Ländern waren zu schwach und zu traurig , den Frieden zu nehmen, und aus den Staaten, in denen die Kriege tobten, stiegen dunkle Geister auf, die den Engel vertrieben.
Er flog in eine große Stadt, doch die Leute wollten ihn gar nicht hören. "Geh uns aus dem Weg, wir haben keine Zeit, wir müssen einkaufen, es kommt Weihnachten, Friede schadet Weihnachten!"
Und das Gedränge in den Straßen war so groß, daß der Engel fast zertreten worden wäre, hätte er nicht fliegen können.
Traurig saß er auf einer kleinen Bank, da sah er durch ein Fenster im Haus gegenüber, eine alte Frau in ihrem Bett liegen.
"Möchtest du vielleicht ein Herz voll Frieden haben? ", fragte er sie.
"Oh ja bitte, denn es geht ans Sterben,, ich bin ganz allein.. und ich habe große Angst".
Da lächelte der Engel sanft. "So gebe ich dir jetzt einen friedlichen Tod" , flüsterte er ihr zu, und legte ihr das Herz voll Frieden sanft in die Brust. Da lächelte die alte Frau und ihr müdes , krankes Gesicht wurde jung und glatt. "Danke" sagte sie leise, "vielen Dank, du lieber Engel"
Der Engel nahm sie in den Arm und hob sie auf und brachte sie ins Licht zur hmmlischen Mutter, und sanfter Schnee fiel auf die Erde.
und manche Menschen dachten: "jetzt ist irgendwo ein Wunder geschehen." Anderen war es gleichgültig.
© Thomas Macek
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