Alle Rechte der Bilder @ Lotta Blau/ Serie - ZWISCHEN GESTERN UND HEUTE
Gegenstände/Widerstände
Selbst auf Friedhöfen der Widerspruch von Stille und Lärm, von einem 200 Jahre alten Ort des Gedenkens. Im Hintergrund Tele-Masten und Schnellstrassen, scheinbarer Stillstand und dagegen Schnelligkeit. Auf Dachböden scheinbar stehengebliebene Zeit. Die Bewegungslosigkeit in Galerien und Ausstellungen beim Betrachten. Das Licht, welches sich mit dem Dunkeln im Blick verbündet, oder eines um das andere die Vorherrschaft will. Die Perspektive des Blickes macht es. Alte Dächer vor neuen. Kopflose Skulpturen an Gräbern. Heute sollen wir so viel Kopf haben und sind doch symbolisch kopfloser, als zuvor. Die Ruhelosigkeit rennt durch die Gehirnbahnen.
Das Alter in der Moderne der Kunst. Dann das Grauen des Nationalsozialismus im Spiegelgrund in Wien aus der Vergangenheit und dessen Mahnmal. Trotzig und widerständig wächst am Dachfenster eines Mietshauses eines längst vergessenen Dachbodens ein Pflänzchen. Dann wieder Mahnung. Gedenktafeln, auf die Schatten fallen. Schatten einer Laterne. Zwischen ihnen blicken Blumen durch. Ringsherum das Treiben einer unruhigen Stadt Wien, die doch so viele Ruheplätze inne hat. Neben dem Mahnmal die Universität. Puslierend heute, nach dem 7.Oktober, wie ein schnaufender Drache mit porrösen Gedanken. Wie an so vielen anderen Orten in anderen Ländern auch. Dann wieder der Heldenplatz und die Zerstörung. Regierungsgerippe, die künstlerisch anmuten. Gesteinsbrocken, gefallene Mauern. Bilder, wie aus einem Krieg. Mahnung im Sinn...Der alte Währinger jüdische Friedhof. Ein Führung lohnt. Dahinter, mit Blick auf den Friedhof, Wohnhäuser. Zwischen GESTERN UND HEUTE.
Die Zukunft hört auf die Vergangenheit. Was wir heute erleben, erleben wir als Ergebnis der Vergangenheit.
Lotta Blau
Mahnmal Spiegelgrund Wien/ Steinhof
Auf dem Heldenplatz in Wien/ ehemaliges provisorisches Regierungsgebäude
Währinger jüdischer Friedhof, den ich übrigens auch in meinem Roman verewigt habe.
